Diese „besondere“ geschichtliche Exkursion, die in Winden bei Schwertberg ihren Anfang nahm, wird unseren PTS-Maturanten und Maturantinnen noch lange in Erinnerung bleiben.
Frau Anna Hackl, geborene Langthaler, ist Altbäuerin und gewährte mit ihrer Familie während der Zeit des Nationalsozialismus zwei geflohenen, russischen Kriegsgefangenen Unterschlupf auf ihrem Bauernhof in Schwertberg. Unter höchster Gefahr für das eigene Leben versteckte die Familie Langthaler ab 2. Februar 1945 für drei Monate die beiden KZ-Insassen auf ihrem Hof. Die Männer wurden auch dann nicht verraten, als SS und Volkssturm kamen.
Damals sind mehr als 500 Häftlinge ausgebrochen, nur 11 haben diese Flucht bei eisigen Temperaturen und ständiger Verfolgung durch die SS überlebt. Ein Großteil der Flüchtigen wurde aufgegriffen und an Ort und Stelle erschossen. Die Ereignisse gingen als „Mühlviertler Hasenjagd“ in die Geschichte ein.
Nach den zutiefst berührenden Erzählungen von Frau Anna Hackl fand diese „besondere“ Exkursion in Mauthausen ihre Fortsetzung. Wie damals gingen unsere jungen Menschen vom Bahnhof Mauthausen den „Originalweg“, der durch das Zentrum von Mauthausen führt, zum Konzentrationslager, das auf einer Anhöhe liegt. Der Marsch dauerte ca. 1 Stunde und erfolgte bei schweißtreibenden Temperaturen – wahrlich nicht vergleichbar mit der Vergangenheit!
Beim „Rundgang“ durch das Vernichtungslager, in dem zwischen 1938 und 1945 etwa
190 000 Menschen aus mehr als 40 Nationen inhaftiert waren – unter anderem auch Außenminister Leopold Figl – und mindestens 90 000 Personen getötet wurden, waren im Speziellen Psyche und Empathie stark gefordert.
Immer wieder wurden die Schüler von den pädagogischen Begleitern mit Texten und Fotos zum Lager, zum Leben im Lager, aber auch zu den Menschen im Umfeld und der Umgebung des Lagers konfrontiert.
Besonders nachdenklich stimmte die Unsrigen, dass in kürzester Zeit für viele Menschen in Mauthausen die Geschehnisse als normal empfunden wurden.
Daher der Appell: „Seid wachsam und wehret den Anfängen!“