Frau Anna Hackl, geborene Langthaler, ist Altbäuerin und gewährte mit ihrer Familie während der Zeit des Nationalsozialismus zwei geflohenen, russischen Kriegsgefangenen Unterschlupf auf ihrem Bauernhof in Schwertberg. Unter höchster Gefahr für das eigene Leben versteckte die Familie Langthaler ab 2. Februar 1945 für drei Monate die beiden KZ-Insassen Michail und Nikolai auf ihrem Hof. Die Männer wurden auch dann nicht verraten, als SS und Volkssturm kamen.

Damals sind mehr als 500 Häftlinge ausgebrochen, nur 11 haben diese Flucht bei eisigen Temperaturen und ständiger Verfolgung durch die SS überlebt. Ein Großteil der Flüchtigen wurde aufgegriffen und an Ort und Stelle erschossen. Die Ereignisse gingen als „Mühlviertler Hasenjagd“ in die Geschichte ein.

Erneut gelang es, die mittlerweile 92-jährige Zeitzeugin in unser Schulzentrum zu holen, wo sie vor Schülerinnen und Schülern der 4. Klassen und der Polytechnischen Schule eindrucksvoll von den Ereignissen rund um die „Mühlviertler Hasenjagd“ berichtete.

Am Ende ihres Vortrages wandte sie sich mit folgendem Appell an die jungen Zuhörer/innen: „Seid wachsam und wehret den Anfängen!“